Mit Blumen

Ich kaufe mir selbst Blumen. Regelmäßig. Im Supermarkt nebenan. Oft fair gehandelte Rosen, weil Daniela gesagt hat, dass das wohl besser ist für alle. Im Frühling aber auch gerne Tulpen, die für mich so sehr für diese Jahreszeit stehen. Für vorwitzige Lebendigkeit und Kraft und Übermut und sowas.

Ich stehe dann an der Kasse, den Strauß kopfüber in der Hand, und frage mich, ob die Anderen sich wohl fragen, für wen er sein soll.

Ich stelle die Blumen später in eine bauchige Vase. Auf meinem Tisch im Wohnzimmer, an dem ich morgens sitze mit meinem Kaffee, allein, und rausblicke auf die sehr belebte Straße.

Ich mag es, nach Hause zu kommen und sie dort stehen zu sehen.

Das alles sind Behausungsversuche, es wird bunter in meiner Wohnung und wärmer. Ich schenke mir Blumen, damit sie für mich blühen.

Heute morgen war die Vase leer. Gestern habe ich die Tulpen weggeschmissen, sie waren verwelkt, ich konnte ihre Leblosigkeit nicht mehr ertragen. Jedesmal bin ich von Neuem erstaunt, dass das, was da im Biomüll liegt, so trocken und verwelkt, erst vor Kurzem noch so blühen konnte. Und wie schnell das immer geht.

Ich bringe den Müll runter und setze mich aufs Rad. Ich klappe den Kragen meiner Jacke hoch, es ist noch kühl an diesem sonnigen Morgen.

Auf meiner to- do- Liste steht: Tulpen kaufen.

Für mein Zuhause. 

Es ist schließlich Frühling.

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